Renzullo zieht nach Hannover und will kein „Talentchen“ sein

16-Jähriger hat „kreative Pause“ eingelegt – im Frühjahr kommt das neue Album
Wenn Andrea Renzullo (16) mit seiner glas­klaren Stimme „Hallelujah“ (nach dem Original von Leonard Cohen) anstimmt, dann liegt sofort ein weihnacht­licher Zauber in Frank „DJ AirKnee“ Rumohrs Ton-Studio. „Wahnsinn­stimme, großes Talent“, findet Rumohr (41). Mit nur einer Aufnahme ist der Song so gut wie im Kasten. Die war aber nur ein Spaß.

Renzullo, einst Finalist in der RTL-Casting-Show „Das Supertalent“, war bei Rumohr im Studio zu Besuch – in dem versuchen sich Laien unter dem Motto „Sing a Song“ daran, als Weihnachts­geschenk selbst­gesungene Lieder aufzunehmen. Beim „Supertalent“ hatte Renzullo 2010 von sich reden gemacht, danach wurde es still um ihn. „Kreative Pause“ nennt er es. Er habe Abstand gebraucht. Die Show sei zwar ein gutes Sprung­brett gewesen, aber: „Ich wollte da gar nicht gewinnen, dann ist man ein Jahr lang ‚Star‘ und wird anschließend fallen gelassen wie eine heiße Kartoffel.“ Stattdessen habe er lieber gewartet, bis er etwas älter sei. Das „Super­talentchen“-Image ist weg, nun will er ein ernst­zunehmender Musiker sein.

Im Frühjahr 2013 erscheint die neue Single, ein Album ist fast fertig: „Es wird ein Pop-Rock-Album mit einigen Balladen, an dem ich selbst auch mitgeschrieben habe.“ Die erste Club­tour ist geplant – samt fünf­köpfiger Band. Doch was macht der im Sauer­land geborene Italiener in Hannover? „Ich wohne jetzt hier.“ Die Stadt, in der auch sein Management sitze, sei „der perfekte Ort um durchzustarten“, schwärmt der junge Mann mit der auf­fälligen Haar­tolle: „Von hier aus kann man schnell überall hinkommen. Hannover ist nicht so riesig wie Berlin, auch nicht so schrecklich klein wie das Sauerland“, sagt er und zieht eine Grimasse. Renzullo liebt besonders einen Ort: „Die Musik­hochschule. Die ist toll zum Üben.“ Hier nehme er auch Gitarren­unterricht.

Eine Freundin hat der Mädchen­schwarm übrigens nicht: „Keine Zeit! Ich muss mich jetzt auf meine Musik konzentrieren!“

SING A SONG: Andrea Renzullo (links) besuchte Frank Rumohr im Studio. (Foto: Becker)

Autor: Laura Zacharias
Quelle: Neue Presse/Madsack Hannover