AirKnee: Neue Jazzkantinenplatte mit alten Songs

Lange ist es her: Jetzt aber stand Frank Rumohr (47), vielen besser bekannt als DJ AirKnee, selbst wieder hinter Mikros im Studio. Mit der Band Jazz­kantine hat er eine neue Platte raus­gebracht. Die heißt „Old’s’cool“ und geht zurück in die Anfänge von Rap und Hip-Hop.

Bis zu AirKnees eigenen Anfängen: „Ich war mit Michi Beck von den Fantastischen Vier einer der ersten Hip-Hop-DJs“, sagt Rumohr, der heute eine Messe­agentur und ein Ton­studio hat, in dem Leute ihre persönliche Platte aufnehmen können. „Ich habe Hip-Hop und Rap-Festivals organisiert und als DJ aufgelegt. Das ist meine Jugend.“ Die neue Jazzkantinen­platte ist für ihn daher auch eine echte Herzens­angelegenheit. Viele Erinnerungen hängen daran. Zum Beispiel beim Song „Planet Rock“, einem alten Breakdance-Hit von 1982. Bei dem muss Rumohr immer an seinen Jugend­freund Martin Bertram (47), den späteren DJ Q-Tip, denken: „Zu diesem Song haben wir beide auf einer Matte vor unserem Haus getanzt, als echte Break­dancer mit weißen Handschuhen“, erinnert sich AirKnee. Auch mit dem Song „I Know you Got Soul“ von James Brown (73) verbindet der Hannoveraner viel: „Bei einem Festival in Köln war die Jazz­kantine Vor­gruppe von James Brown. Das ist schon 15 Jahre oder mehr her“, erinnert sich Rumohr: „Er kam in die Umkleide­kabine, alle sind für ihn aufgestanden. Die Hälfte der Scratches, die ich live bei der Jazzkantine mache, sind James-Brown-Schreie.“

1993 wurde die Jazzkantine als Jazz-Rap-Band gegründet. Band­leader der ersten Stunde ist Christian Eitner (50): „Es war ein großer Spaß, in den alten Platten­kisten rumzu­stöbern – aber bei 1990 haben wir einen Cut gemacht. Herausgekommen ist ein Mix aus unseren Lieblings­tracks, aber auch aus Songs, die harmonisch und rhythmisch reizvoll erscheinen.“ Auf dem Cover tragen die aktuellen Jazzkantinen­mitglieder Trainings­anzüge – die waren in den 1980er Jahren in der Hip-Hop-Szene angesagt. Ein echter Hin­gucker, denn die Musiker sind ja auch älter geworden.

Allerdings zieht zumindest AirKnee Trainings­anzüge wieder an: „Ich treibe sehr intensiv Sport, Cardio- und Kraft­training. Ich war noch nie so fit wie heute“, sagt der DJ, der sichtbar abgenommen hat und durch­trainiert aussieht: „Ich habe meine Ernährung komplett umgestellt, rauche nicht und trinke nur sehr selten mal ein Glas Alkohol.“

ZURÜCK ZU DEN WURZELN: Frank Rumohr, alias DJ AirKnee, mit dem neuen Jazzkantinenalbum „Old’s’cool“. (Foto: Wilde)
Autor: Maike Jacobs
Quelle: Neue Presse Hannover/Madsack Hannover